Du interessierst dich für einen Reha-Aufenthalt? Hier ist alles, was du bei CED über eine Reha wissen musst.
In diesem Beitrag erklären wir dir nicht nur, was eine Reha bedeutet, sondern geben dir auch einen Leitfaden an die Hand, der dir zeigt, was du beachten musst, wenn du eine Reha für deine chronisch-entzündliche Darmerkrankung in Anspruch nehmen möchtest.

- Du interessierst dich für einen Reha-Aufenthalt? Hier ist alles, was du bei CED über eine Reha wissen musst.
- Was bedeutet Reha eigentlich?
- Durchführungsformen einer Reha
- CED-Therapieziele der Rehabilitationsmaßnahmen
- Anamnese für die Therapieauswahl
- Medizinische Maßnahmen bei CED
- Therapeutische Maßnahmen in der Reha
- Welche Rechte habe ich?
- Wichtige Aspekte über die Antragstellung
- Wie kann ich einen Reha-Aufenthalt beantragen?
- QuickFacts:
- Autres articles intéressants
Die in diesem Beitrag vorgestellten therapeutischen und medizinischen Maßnahmen sowie die dargestellten rechtlichen Aspekte und Abläufe erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte sprich immer mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, welche Maßnahmen individuell für dich in Frage kommen.
Was bedeutet Reha eigentlich?
Der Begriff „Reha” ist die Abkürzung für „Rehabilitation”. In der Medizin werden verschiedene Ausgangspunkte zusammengefasst, die eine Rehabilitation erforderlich machen können. Dazu zählt die Wiederherstellung der physischen und psychischen Fähigkeiten von Patient:innen nach einer Erkrankung, einem Trauma oder einer Operation. Somit also auch bei einer chronischen Erkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Eine Rehabilitation ist damit nicht zwingend an eine Operation geknüpft, sondern kann auch bei einer Erkrankung in Anspruch genommen werden. Das sekundäre Ziel der medizinischen Rehabilitation ist die Wiedereingliederung der Patientinnen und Patienten in das Arbeits- und Sozialleben.
Durchführungsformen einer Reha
Eine Reha-Behandlung kann dabei unterschiedlich durchgeführt werden. So gibt es Rehabilitationskliniken, die Therapien als stationäre Aufenthalte anbieten. Darüber hinaus können Rehabilitationstherapien auch teilstationär in Tageskliniken oder ambulant außerhalb einer Klinik durchgeführt werden.
CED-Therapieziele der Rehabilitationsmaßnahmen
Bei Rehabilitationsmaßnahmen wird zwischen medizinischer und therapeutischer Rehabilitation unterschieden. Die medizinischen Therapieziele sind dabei, eine langfristige Remission zu erreichen und die Stuhlfrequenz zu normalisieren, den Ernährungszustand der Patient:innen zu verbessern, die Therapie-Nebenwirkungen einzudämmen und die Schmerzen zu reduzieren. Zu den therapeutischen Therapiezielen zählen die Verminderung von Depressionen und Ängstlichkeit, psychische Entlastung, Krankheitsbewältigung und berufliche Integration.
Anamnese für die Therapieauswahl
Um die passenden Therapien zu finden, wird eine gründliche Anamnese durchgeführt. Dabei kommt neben verschiedenen Tests auch eine biografische Anamnese zum Einsatz. Bei der körperlichen Anamnese werden verschiedene Tests an den Patient:innen durchgeführt, darunter beispielsweise Endoskopien und bildgebende Verfahren, um zu sehen, welche Darmabschnitte betroffen sind, sowie Blutabnahmen. Dies ist wichtig, um die richtige medikamentöse Maßnahme zu ergreifen. Bei der biografischen Anamnese wird hingegen überprüft, ob psychosoziale Beeinträchtigungen vorliegen und ob Therapiebedarf besteht.
Medizinische Maßnahmen bei CED
Die medizinische Therapie umfasst die richtige Auswahl und Zusammenstellung von Medikamenten. Dabei werden die Krankheitsaktivität sowie die Funktionsbeeinträchtigungen der Patientinnen und Patienten berücksichtigt.
Therapeutische Maßnahmen in der Reha
Neben einer medikamentösen Einstellung gibt es verschiedene therapeutische Maßnahmen, um den Patient:innen verschiedene Strategien an die Hand zu geben, um ihre Erkrankung besser zu verstehen. Dazu zählen beispielsweise die Psychotherapie, Physiotherapie und Ernährungsberatung.
In der Psychotherapie werden Patient:innen verschiedene Angebote gemacht, um psychische Störungen, die im Rahmen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung auftreten können, zu minimieren. Dazu zählen beispielsweise Angstzustände oder Depressionen. Zu den Angeboten gehören beispielsweise die Verarbeitung von lang anhaltenden Schmerzzuständen oder Entspannungstechniken wie progressive Muskelentspannung oder autogenes Training. Das Ziel besteht darin, das Wohlbefinden der Patient:innen zu verbessern.
Das Ziel der Physiotherapie besteht darin, Patient:innen nach Operationen wieder zu mobilisieren und eine Schonhaltung abzubauen. Zum anderen wird die Physiotherapie eingesetzt, um Patient:innen durch regelmäßige Bewegung ein besseres Körpergefühl zu vermitteln. Dabei kommen verschiedene Bewegungsformen zum Einsatz, die je nach Begleiterscheinung der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung unterschiedlich ausfallen. Bei Gelenkentzündungen werden physikalische Bewegungen unter Hinzuziehung von Wärme, Kälte oder Strom angewendet, um die Beschwerden zu lindern. Bei Inkontinenz wird Biofeedbacktraining angewendet und bei Osteoporose erhalten Patient:innen eine spezielle Krankengymnastik
Die Ernährungstherapie zielt darauf ab, den Ernährungszustand von Patient:innen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu verbessern. Dazu führen Ernährungsberater:innen Gespräche mit den jeweiligen Patient:innen, um die passende Kostform je nach individueller Symptomatik zu finden. Dabei werden auch Nährstoffdefizite berücksichtigt und eine entsprechende Substitution angestrebt.
Welche Rechte habe ich?
In Deutschland ist das Recht auf medizinische Rehabilitation gesetzlich geregelt. Je nachdem, welches Ziel mit der Reha verfolgt wird, ist jedoch ein anderer Kostenträger der richtige Ansprechpartner für die Beantragung.

Gemäß § 40 des Fünften Sozialgesetzbuches kommen die Krankenkassen für die Kosten einer solchen Rehabilitation auf, wenn dadurch eine Behinderung oder Pflegebedürftigkeit der Patientinnen und Patienten abgewendet werden kann.
Kommt es durch die chronisch-entzündliche Darmerkrankung zu einer Einschränkung der Erwerbsfähigkeit, so kommt die Rentenversicherung gemäß § 42 Neuntes Sozialgesetzbuch für eine Reha auf, um eine Erwerbsunfähigkeit zu verhindern.
Wichtige Aspekte über die Antragstellung
Insgesamt haben Patient:innen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung die Möglichkeit, eine Reha zu beantragen. Die jeweiligen Versicherungen überprüfen nach Antragstellung, ob ein Aufenthalt in einer Rehabilitation infrage kommt, also ob eine positive Rehabilitationsprognose vorliegt. Dabei wird auch berücksichtigt, ob die antragstellende Person geistig und körperlich dazu in der Lage ist.
Wie kann ich einen Reha-Aufenthalt beantragen?
Um einen Aufenthalt in einer Rehabilitationseinrichtung bewilligt zu bekommen, sind einige Schritte notwendig.
- Zunächst muss ein Antragsformular ausgefüllt werden. Dieses gibt es unter anderem bei den Krankenkassen, den Versicherungsämtern und den Beratungsstellen der Rentenversicherungsträger.
- Das Formular ist in zwei Teile gegliedert. Ein Teil davon wird vom jeweiligen behandelnden Arzt bzw. von der jeweiligen behandelnden Ärztin ausgefüllt. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Bericht, der bestätigt, dass eine Reha eine medizinisch notwendige Behandlung darstellt.
- Der andere Teil des Formulars ist ein Selbstauskunftsbogen. Darin schildert der Patient bzw. die Patientin, warum eine Reha notwendig ist, welche Erwartungen er bzw. sie an den Aufenthalt hat und dass er bzw. sie bereit ist, einen Teil zum Gelingen des Aufenthalts beizutragen.
- Nachdem alle Bereiche des Antrags ausgefüllt wurden, wird dieser an den jeweiligen Kostenträger geschickt. Dieser überprüft, ob eine Rehabilitationsmaßnahme bewilligt wird.
- Wird der Antrag abgelehnt, kann auf schriftlichem Wege Widerspruch eingelegt werden. Der Widerspruch muss spätestens einen Monat, nachdem die Ablehnung des Antrags beim Antragsteller eingegangen ist, beim jeweiligen Kostenträger eingehen.
QuickFacts:
- Rehabilitationsmaßnahmen können nicht nur nach einer Operation, sondern auch zur Prävention von Pflegebedürftigkeit oder Erwerbsunfähigkeit beantragt werden.
- Die Anträge dafür können bei den Krankenkassen oder den Beratungsstellen der Rentenversicherungsträger gestellt werden.
- Sprich mit deinem Arzt oder deiner Ärztin, ob eine Rehabilitation für dich infrage kommt und ob diese stationär, teilstationär oder ambulant durchgeführt werden sollte.
- Die Rehabilitationsmaßnahmen werden an die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen angepasst.
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