Nährstoffmangel bei einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen können das Leben der Betroffenen enorm einschränken und ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Neben Darmblutungen, Bauchschmerzen und Durchfall, gehört unter anderem laut unserer CED-Studie auch Fatigue zu den häufigsten Symptomen einer CED. Bei Fatigue handelt es sich um anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, die sich auch durch ausreichend Schlaf und entsprechende Ruhezeiten nicht verbessert.

Welche Ursachen kann die anhaltende Müdigkeit haben?

Grundsätzlich können mehrere Ursachen, wie beispielsweise die Krankheitsaktivität, psychosomatische Symptome, Medikamente oder ein Nährstoffmangel, zu Fatigue beitragen. Dieser Artikel beleuchtet die Mangelerscheinungen, besonders häufig ein Mangel an Vitamin B12, Vitamin D oder Eisen, welcher bei CED-Betroffenen häufig zu einem Erschöpfungszustand führt.

Wie kommt es zu einem Nährstoffmangel?

Besonders wenn der Darm während eines Schubs entzündet ist, kann die verringerte Oberfläche der Darmschleimhaut Nährstoffe und Energie, die durch die Nahrung zugeführt werden, nicht mehr richtig aufnehmen. Darüber hinaus leiden viele Betroffene zusätzlich an Appetitlosigkeit, was zu einer verringerten Nahrungsaufnahme und damit ebenfalls zu einem Nährstoffmangel führen kann. Gleiches gilt für bestimmte Medikamente, Durchfall oder durch operative Eingriffe entfernte Darmbereiche.

Wofür sind Vitamine und Mineralien wichtig?

Bei Vitamin A, Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure, Eisen, Zink, Magnesium und Kalzium zeigt sich bei vielen CED-Betroffenen ein Mangel. Dieser kann neben der bereits erwähnten anhaltenden Müdigkeit und Erschöpfung unter anderem außerdem zu Stoffwechselstörungen, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Nachtblindheit, Wundheilungsstörungen und Immunschwäche führen.

Wie kann ich einem Nährstoffmangel vorbeugen?

Folgende Lebensmittel können CED-Betroffenen helfen einen Mangel an Vitamin A, Vitamin D, Vitamin B12, Folsäure, Eisen, Zink, Magnesium und Kalzium vorzubeugen.

  • Vitamin A: Eier, Milchprodukte, Fisch, Kürbis, Karotten, Spinat, Süßkartoffeln, rote Paprika, Mango, Honigmelone, Aprikosen und Feldsalat
  • Vitamin D: Fisch, Eier und Milchprodukten wie Käse oder Butter
  • Vitamin B12: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Sauerkraut, Milchprodukte und Eier
  • Folsäure: Gemüse wie Spinat, Salate und Tomaten, Nüsse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Orangen und Kartoffeln
  • Eisen: Fleisch, Fisch und Geflügel
  • Zink: Vollkornprodukte, Erdnüssen, Bohnen und Fleisch
  • Magnesium: Kürbis, Reis, Mandeln und Bohnen
  • Kalzium: Vollkornprodukte, Milchprodukte, Mineralwasser und grünes Gemüse wie Brokkoli oder Grünkohl

Was soll ich tun, wenn ich einen Nährstoffmangel vermute?

Damit eine konkrete Behandlung des Nährstoffmangels erfolgen kann, ist es wichtig, dass dieser durch einen Arzt oder eine Ärztin festgestellt wird. Dies geschieht im Normalfall durch Bluttests, welche bereits nach ein paar Tagen zuverlässige Ergebnisse liefern. Auf diesen basierend kann dir dein Arzt oder deine Ärztin im Anschluss ergänzende Supplements verschreiben oder zusätzliche Empfehlungen aussprechen. Je nach Schwere des Mangels ist beispielsweise bei einem drastischen Eisenmangel manchmal ebenfalls eine Infusion nötig. Davon abgesehen kann dir dein Arzt oder deine Ärztin gegebenenfalls zusätzlich den Kontakt zu einer Ernährungsberatung herstellen.

Fazit

Entscheidend ist allemal den Nährstoffhaushalt deines Körpers regelmäßig zu kontrollieren und einen Mangel durch entsprechende Supplements, Infusionen oder die Ernährung auszugleichen. Davon abgesehen ist grundsätzlich eine auf die Erkrankung zugeschnittene, gesunde und vollwertige Ernährung für ein Leben mit einer CED empfehlenswert, denn ein guter Mikronährstoffhaushalt ist nicht nur für die Krankheitsaktivität, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden entscheidend.

Quellen

Für weitere Informationen über eine ausgewogene und gut verträgliche Ernährung lese hierfür unseren Artikel: Ernährung bei CED: 14 Tipps für eine gesunde Ernährung

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